Wohngebiet Dornberg in Mühltal

Auf dem Dornberg geht es voran: NRD beschließt weitere Entwicklungsschritte

28.03.2022

Auf dem Dornberg geht es voran: NRD beschließt weitere Entwicklungsschritte

Die Entwicklung des neuen Wohnquartiers auf dem ehemaligen Zentralgelände der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in Mühltal macht Fortschritte. Während Bauunternehmen Leitungen verlegen, Straßen ausbauen und Bauplätze vorbereiten, informiert die NRD über ihre Planungen für den Hochbau im ersten Bauabschnitt auf dem Areal zwischen Fliednerplatz und Wichernstraße.

Vielfalt und Nachhaltigkeit im neuen Wohnquartier

Drei Schritte sollen im ersten Bauabschnitt erfolgen:

Im ersten Schritt geht es um die neue Kindertagesstätte der Gemeinde Mühltal, die ab Mai 2022 unterhalb der Gymnastikhalle von der Kommune errichtet wird.

Zweitens werden drei sogenannte Wohnhöfe zwischen der NRD-Gymnastikhalle und der Mühltalwerkstatt entstehen. Sie sollen insgesamt rund 3.500 Quadratmeter Wohnfläche umfassen und mit einem auf nachhaltiges und gemeinschaftliches Wohnen ausgerichteten Partner entwickelt werden. Dazu schließt sich die NRD mit der OEKOGENO eG aus Freiburg zusammen. Die OEKOGENO eG ist eine gemeinwohlorientierte Genossenschaft und steht insbesondere für Vielfalt, Durchmischung und vitale Quartierslösungen. Das Konzept für die Gestaltung der Gebäude wird per Mehrfachbeauftragung ausgelobt: Ausgewählte Architekturbüros werden um Entwürfe gebeten, über die dann im 2.Quartal 2022 entschieden wird. Die Fertigstellung der Wohnhöfe plant die NRD für Mitte 2024. Sie bieten Platz für insgesamt etwa 45 Wohnungen, die zu zwei Dritteln als normale Mietwohnungen und zu einem Drittel als genossenschaftliche Wohnungen vermietet werden.

Der dritte Baubereich besteht aus einem rund 1.000 Quadratmeter großen Grundstück oberhalb der Gymnastikhalle und soll an einen geeigneten externen Partner veräußert werden. Dort kann ein Wohngebäude mit rund 900 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Die Veräußerung erfolgt mittels einer Konzeptvergabe, die Ende März ausgelobt und im September entschieden wird. Die Fertigstellung ist spätestens Ende 2024 geplant. Genaue Informationen zu dem Verfahren stellt die NRD in den kommenden Wochen im Internet unter www.dornberg-muehltal.de zur Verfügung.

Kombination aus verschiedenen Modellen

Im aktuellen Bebauungsabschnitt kombiniert die NRD somit unterschiedliche Entwicklungsansätze miteinander: Ein Teil der Fläche ging zum Bau der Kita an die Gemeinde, ein Teil wird zum Verkauf angeboten und ein Teil verbleibt im Eigentum der NRD.

In die Entscheidung zwischen Selbstbehalt und Verkauf sind unterschiedliche Aspekte eingeflossen: Die Wohnhöfe etwa liegen zentral im Bereich wichtiger Versorgungsleitungen und Wege zwischen dem NRD-Hauptsitz Bodelschwinghhaus und den Mühltalwerkstätten. Sie gehören zum Herzstück des Geländes und müssen gut mit dem laufenden Betrieb der Stiftung harmonieren. Bei der Gestaltung dieses Bereichs will die NRD nicht nur sicherstellen, dass die Gebäude zum Gesamtbild von Lazaruskirche, Bodelschwinghhaus und Parkanlage passen, sondern beispielgebend die für das gesamte Wohngebiet festgelegten Ziele umsetzen: Bezahlbarer und sozialer Wohnraum, Inklusion und Ausgewogenheit, die Umsetzung alternativer Wohnformen und Nachhaltigkeit stehen dabei im Vordergrund. Die NRD hat sich deshalb dafür entschieden, Teileigentümer der Wohnhöfe zu bleiben.

Das Grundstück für das Wohngebäude oberhalb der Gymnastikhalle ist dagegen kaum von der NRD-Infrastruktur berührt, die Erschließung kann weitgehend unabhängig erfolgen. Mit dem Verkauf sollen gezielt neue Akteure und Impulse ins Wohnquartier gebracht werden. Durch die Konzeptvergabe wird sichergestellt, dass der neue Eigentümer dieses zentral gelegenen und exponierten Grundstücks die architektonischen, sozialen und ökologischen Ziele des neuen Wohngebiets umsetzt.

Tiefbau mit Herausforderungen

Die Infrastrukturarbeiten auf dem Gelände hatten im Juni 2021 mit dem Anschluss der Wichernstraße an die Dornwegshöhstraße begonnen. Seither wird am Dornberg eine Menge Erde bewegt. Nach der Fertigstellung der Trasse und vor dem Abriss des Löhe-Hauses geht es an der westlichen Wichernstraße jetzt unter anderem um die Versorgungsleitungen, wie etwa die Fernwärme-Verbindung zwischen dem NRD-Blockheizkraftwerk in der Mühltalwerkstatt und dem Bodelschwinghhaus. Dabei waren einige Herausforderungen zu bewältigen: So kam es pandemiebedingt zu Kapazitätsengpässen bei Baufirmen und Zulieferern. Das teilweise hundertjährige Leitungsnetz musste grundlegend erneuert werden: Alte Rohre und Kabel wurden sukzessive freigelegt und rückgebaut, während zeitgleich neue Verbindungen aufgebaut und aufgeschaltet wurden.

Den laufenden Betrieb sichern

Die Bauarbeiten am Dornberg nehmen Rücksicht auf den laufenden Betrieb der NRD: Provisorische, aber auch für Menschen mit Behinderung barrierefreie Geh- und Fahrwege stellen sicher, dass NRD-Klient*innen und Mitarbeitende ihre gewohnten Wohn- und Arbeitsplätze erreichen. Verkehrssicherheit steht dabei im Mittelpunkt, auch mit Blick auf die „Interims-Kita“ der Gemeinde Mühltal im Haus Arche, die die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Kita-Gebäudes überbrücken soll.

Der NRD-Vorstand zeigt sich sehr zufrieden mit den Plan- und Baufortschritten. „Unser Ziel ist es, gleich im ersten Bauabschnitt Maßstäbe für die Weiterentwicklung des Dornbergs zu setzen. Das tun wir mit einem innovativen Konzept, das zukunftsweisend und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.“, sagt Christian Fuhrmann, kaufmännischer Vorstand. Brigitte Walz-Kelbel, pädagogische Vorständin, lobt das Engagement der Projektbeteiligten: „Ich bin stolz auf unser Team. Die NRD-Kolleginnen und -Kollegen, die Gemeinde Mühltal und die vielen beteiligten Unternehmen arbeiten Hand-in-Hand und meistern ein Großprojekt mit enormen Anforderungen.“

Aktuelle Informationen zum Wohnquartier am Dornberg finden Sie im Netz unter www.dornberg-muehltal.de.

Bauabschnitt1

Hintergrund der Entwicklung des Wohnquartiers Dornberg

Die Maßnahmen gehen auf den Regionalisierungsbeschluss der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie aus dem Jahr 2005 zurück. Danach sollen die früheren, anstaltsmäßigen Wohnformen auf dem Zentralgelände in Mühltal aufgelöst und stattdessen kleinteilige Wohnangebote für Menschen mit Behinderung in südhessischen und rheinhessischen Kommunen geschaffen werden. Von ehemals 600 Wohnplätzen verbleiben nur noch wenige auf dem Gelände. Rund 500 Menschen sind bereits umgezogen und leben in familienähnlichen Wohnverhältnissen in Städten und Gemeinden der Region. Auf den frei gewordenen Flächen entsteht ein nachhaltiges und inklusives Wohnquartier.

Die NRD ist ein diakonischer, gemeinnütziger Träger der Behinderten-, Jugend- und Altenhilfe in Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Unternehmen sind rund 2.400 Mitarbeitende an mehr als 50 Standorten tätig und bieten rund 3800 Angebotsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf an. Die Geschäftsfelder sind Wohn-, Bildungs- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderung, pädagogische Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien, Angebote der Altenhilfe, ambulante Dienste sowie Beratungsangebote. Die NRD ist Mitglied der Diakonie Hessen.

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